„Fußballschuhe als Tor zur Freiheit“

Tuğba Tekkal, geb. 1985 in Hannover, wächst in einer Großfamilie mit elf Kindern auf. Sie ist kurdisch-jesidischer Abstammung. Ihre Eltern kamen vor ihrer Geburt in den 1970 er Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland.

Schon früh zeigte sich bei Tuğba ein besonderes Talent für Fußball, aber fußballspielende Mädchen passten nicht zum traditionellen Frauenbild der Eltern.

Das führte dazu, dass Tuğba heimlich mit den Jungs Fußball spielte, ihr älterer Bruder meldete sie in einem Verein an, die Eltern erfuhren erst davon als Tuğba schon 16 Jahre alt war.

Nach dem Schulabschluss geht Tuğba Tekkal als Profispielerin zum HSV, dann zum 1. FC Köln und steigt in die erste Frauen-Bundesliga auf. Mit 32 Jahren beendet sie ihre Fußballkarriere, um sich ganz der Menschenrechtsarbeit zu widmen.

Unter den Eindruck des Genozids an den Jesiden durch die Terrormiliz Islamischer Staat 2014, gründet sie 2015 gemeinsam mit drei ihrer Schwestern die Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help e.V., die sich mittlerweile mit vielen unterschiedlichen Projekten für Menschenrechte in der gesamten Welt einsetzt.

Über das Projekt:

SCORING GIRLS ist ein Fußball und Bildungsprojekt, für Mädchen im Alter von 8 bis 18 Jahren, dass Tuğba Tekkal 2016 ins Leben gerufen hat. Es gibt drei Standorte in den großen Flüchtlingscamps der Jesiden im Irak, drei in Köln und vier in Berlin.

Tuğba Tekkal, die von sich sagt, dass die Fußballschuhe ihr Tor zur Freiheit waren, möchte mit Scoring girls Mädchen aus prekären Verhältnissen mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte unabhängig von Religion oder Herkunft durch das Fußballspielen Selbstvertrauen und Perspektiven geben und besonders das Gefühl des Ausgegrenztseins dieser Mädchen überwinden.

Bei Scoring girls wird nicht nur Fußball gespielt. Auch abseits des Platzes wird unterstützt etwa bei den Hausaufgaben, der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder bei Behördengängen. Es werden Ausflüge am Wochenende unternommen und kulturelle Veranstaltungen mit den Mädchen besucht. Tuğba Tekkal bringt zudem die Mädchen mit Vorbildern aus allen möglichen gesellschaftlichen Bereichen zusammen, um Ihnen Perspektiven für ihr weiteres Leben aufzuzeigen. So waren schon Angela Merkel und Anna-Lena Baerbock bei den Scoring Girls zu Gast.

„Wir beobachten bei unseren girls Teamgeist, Empathie, Verantwortungsbewusstsein sowie Führungsstärken, die sich ohne das Projekt womöglich nicht gezeigt hätten“, so Tugba Tekkal.

Wieviel das Projekt den teilnehmenden Mädchen bedeutet zeigt diese Aussage eines Mädchens:

„Überall bin ich eine Außenseiterin, nur nicht bei den Scoring Girls „.

Weitere Informationen unter https://www.hawar.help/de/projekt/scoring-girls/